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Die Kulturgeschichte der Fliese

  • Herkunft
    In der Geschichte der Architektur und der Fliesenkeramik greifen Kultur-, Kunst- und Technikgeschichte ineinander. Kulturgeschichtlich und technologisch verwandt mit der keramischen Fliese, nur wesentlich älter, sind die Geschirr- und Gefäßkeramik, die Ziegeleitechnik und die keramische Skulptur. Voraussetzungen für ihre Herstellung waren die Beherrschung des Feuers und die Entdeckung der plastischen Bildsamkeit des feuchten Tons. Die ersten von Menschenhand geschaffenen Tonerzeugnisse die gefunden wurden sind Gefäße, die aus Ausgrabungen in Mesopotamien stammen.
    Sie wurden ca. 5000 v.Chr. hergestellt.

    Wer sich heute beruflich mit der Fliesentechnik befaßt, ob Hersteller, Architekt, Bauherr, Baustoffhändler, Fliesenlegermeister oder Bausachverständiger, interessiert sich meistens auch für die Geschichte dieses Werkstoffes, weil man aus der Rückschau wertvolle Anregungen für die Tagesarbeit bekommen kann.

    Bereits bei den altorientalischen Hochkulturen, die vom Niltal, Nildelta und Zweistromland ausgingen, spielte die Keramik eine bedeutende Rolle. Wichtige Entwicklungsschritte waren die Entdeckung von grünen und türkisfarbenen Glasurschmelzen und das Brennen von Ziegeln in Manufakturbetrieben in Ägypten und Mesopotamien. Gebäude wurden aus luftgetrockneten oder gebrannten Tonziegeln gebaut, die rohen Wände innen oder außen mit glasierten Ziegeln oder Fliesen bekleidet und geschmückt. So gehört die Grabkammer in der Stufenpyramide von Sakkara in Ägypten (3. Jahrhundert v. Chr.) mit grünglasierten Verblendsteinen zu den ältesten und berühmtesten Gebäuden mit Keramikschmuck.
  • Die Fliese in Europa
    Die europäische Fliesenkunst wurde von der Antike und später vom Orient stark beeinflußt. In Europa verlagerten sich die Anwendungen keramischer Fliesen von der Wand mehr zum Fußboden hin, von außen mehr in das Rauminnere. Vielfach wurde das Handwerk von Mönchen beherrscht und betrieben.
    Die Auftraggeber waren die Kirchen und Fürstenhäuser.

    Die Blütezeit der keramischen Bodenfliesen in West- und Mitteleuropa, besonders in England, war das 12. und 13. Jahrhundert. Beispiele sind die Klöster Newbottle, die Kathedrale von Canterbury sowie das Kapitelhaus der Westminsterabtei. Es wird angenommen, daß flämische Handwerker in der englischen Fliesenkunst mitwirkten. Etweder durch Export niederländischer Fliesen nach England oder durch Einwanderung flämischer Künstler. Diese brachten diese Fliesenkunst dann auch auf das europäische Festland.